SPIRIT: Arbeiten vom anderen Ende der Welt

Learnings unserer erfahrenen Change Expertin Astrid Varchmin, die mit „Sack und Pack“ nach Neuseeland gezogen ist.

New Zealand

Früher war es einfacher, mit Astrid zu sprechen. Da wohnte sie einen Steinwurf von mir entfernt in Schwabing. Aber seit Beginn dieses Jahres lebt sie mit ihrer Familie in Neuseeland und berät und coacht ihre Kunden von dort zu ihren Kern-Themen Change Management und Leadership. 

Was mich natürlich total neugierig gemacht hat: Wie erlebt sie diesen Change, diese große Lebensveränderung? Welche der Methoden oder Tipps, die sie ihren Kunden gibt, haben ihr selbst geholfen? Und ist das Meer von der Haustür besser als die Alpen um die Ecke?

Hier habe ich die Erkenntnisse, die sie für sich aus den ersten 8 Monaten in Auckland gezogen hat, zusammengefasst: 

1. Netzwerke, netzwerke, netzwerke!
Klingt jetzt wenig überraschend (soll es auch nicht), aber ist für sie extrem wichtig (gewesen). Also, frage möglichst viele Leute: „Wie ticken die Kunden/Leute hier, was sagt man/was nicht, wie arbeiten Menschen zusammen, wer könnte überhaupt ein Kunde sein etc.?“  Diese Gespräche (mit der Krankenschwester von nebenan, dem Trainer der Kids oder dem Manager aus dem Klassenverband) haben Astrid sehr geholfen, um ein erstes Bauchgefühl für das Arbeiten und das „Miteinander“ in Neuseeland zu bekommen. 

2. Starte (rasch) mit Experimenten
Sobald ein erstes Bauchgefühl da ist, starte rasch mit kleinen Versuchen – gemäß dem Soziokratie-Konzept „Good enough for now and safe enough to try“. Das kann z.B. ein Beitrag in einer lokalen Business-Community-Veranstaltung sein, eine erste Bewerbung bei einem möglichen Arbeitgeber oder die aktive Ansprache eines möglichen Kunden. Was sind die Reaktionen? Was passt, was könnte man noch besser machen? 

3. Gehe in die Selbstreflexion
Die Selbstreflexion läuft natürlich schon mit Beginn des persönlichen Change ab. Sie bekommt aber durch das Netzwerken und die ersten Experimente noch einmal „Futter“ und wird gechallenged: Welches Bild habe ich von mir? Ist das Bild aus meinem alten Berufsleben hier im Ausland noch gültig? Welche Fähigkeiten kann ich besonders nutzen und was funktioniert hier evtl. nicht mehr? Teste Deine Kompetenzen in weiteren Experimenten/Gesprächen und schärfe die Kompetenzen, die Dich stark für das (Berufs)-Leben hier machen. 

4. Manage Deinen Energiehaushalt
Astrid spürte teilweise extrem, wieviel Energie der Übergang in ihr neues Leben zieht, auch wenn das etwas esoterisch klingt. Der Aufbau einer neuen Infrastruktur nicht nur für ihr Business, sondern auch für das Leben ihrer Familie ist kräftezehrend. Die Suche nach einem neuen Hausarzt, Behördengänge, das Trösten der Kinder, wenn sie die alten Freunde vermissen, … das alles klingt nach einfachen To-Dos, die aber die Akkus in Summe ziemlich alle machen. Zu wissen, wie man seine Batterien wieder aufladen kann, ist ein wesentlicher Aspekt von Resilienz. Joggen am 300m entfernten Meer oder abends (wegen der Zeitzone) mit Freunden zoomen sind Astrid’s Energiespender.

5. Führe Dir in schwierigen Momenten vor Augen, wo weiterhin Stabilität ist
Der Strand vor der Tür – das klingt nach dem perfekten neuen Leben. Findet Astrid auch und vermisst trotzdem die alte Heimat – die Alpen, das Radfahren, den Sprung nach Italien oder Österreich. Der Aufbau eines neuen Kundenstamms vor Ort in Corona-Zeiten (gerade mit 2. Lockdown in Auckland) und das Einleben im lokalen Sozial-Leben bringen auch schwierige Momente mit sich.. Es ist so vieles neu! Da hilft es Astrid, ein paar mentale Anker zu werfen und sich vor Augen zu führen, dass vieles in ihrem Leben trotz ihres Umzugs stabil geblieben ist: ihre Familie, ihre Freunde und auch einige ihrer alten Kunden. Diese Perspektive hilft nicht nur in persönlichen, sondern auch in organisatorischen Veränderungen. Manche Bereiche bieten Stabilität und ermöglichen, dass man seine Aufmerksamkeit auf andere Aspekte fokussieren kann, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Was Astrid hilft, ihren persönlichen Change zu bewältigen, sind ihre Neugierde und die Begeisterung, etwas Neues zu (er)leben. Und dass sie happy mit ihrem neuen Leben ist, das sehe ich – zwar nur am Bildschirm, aber eines Tages hoffentlich wieder bei einem Besuch in Schwabing. 

Sind Sie vielleicht auch gerade in einem beruflichen und privaten Veränderungsprozess und kennen die Momente, wo man Kraft für den nächsten Schritt braucht? Astrid kann Sie nicht nur mit ihrer langjährigen Erfahrung als Coach begleiten, sondern gerade in diesen Zeiten aus ihrer eigenen Situation besonders „mit Ihnen fühlen“. Sprechen Sie sie gerne an: Astrid.Varchmin@change-factory. de.

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